17,50 km – 08:32 h
Die Nacht war diesmal sehr unbequem, leider hat sich meine Isomatte „verabschiedet“, das heißt ich habe jetzt ungefähr auf Brusthöhe eine dicke Luftblase, was das Schlafen ein wenig anstrengend macht. Sobald ich wieder Empfang habe heißt also die neue Aufgabe: besorge eine neue Isomatte und lass diese entweder nach Umbukta oder nach Sulitjelma schicken. Ich bin gespannt, ob das klappt…
Der heutige Tag fängt ruhig an. Ich wache früh auf, genehmige mir eine doppelte Portion Müsli und einen heissen Kaffee, dann habe ich viel Zeit den Rucksack noch einmal strategisch zu packen. Der schwere Sack mit den Lebensmittel kommt an Stelle des Schlafsacks nach ganz unten in das getrennte Fach, darüber dann der sperrige Schlafsack und die Packsäcke mit den Klamotten. Ich hoffe die neue Gewichtsverteilung macht das Laufen etwas angenehmer. Um 06:45 Uhr klingel ich bei meinen Nachbarn, die beiden sind aber schon fast abmarschbereit, also geht es um kurz nach sieben los. Gestern haben wir ja schon von Eva erfahren, dass das erste Stück ziemlich anstrengend wird und so ist es dann auch. Wir schlagen uns auf der rechten Seite des Storelva durch Gestrüpp, Unterholz und Birken, bis wir an einen Seitenarm des Flusses, den Sapmanelva, kommen. Hier heißt es Schuhe aus und furten, ist aber keine große Herausforderung. Der Wasserstand ist niedrig und wir kommen sicher an das andere Ufer, wo es mit dem Dschungelkampf weiter geht. Nach insgesamt acht Kilometern passieren wir die Baumgrenze und nun liegt das Børgefjell vor uns. Das Laufen wird deutlich einfacher aber der Anstieg durch das Unterholz hat mich doch sehr mitgenommen. Dieser drecksschwere Rucksack (Entschuldigung) zieht mich bei jedem Schritt nach hinten und das ganze Gewicht stemme ich bei jedem Schritt nach oben in die Höhe. Meinem Knie gefällt das überhaupt nicht und ich bin froh, dass wir häufiger Pausen machen. Die lohnen sich hier aber auch! Die Aussichten sind überwältigend schön (Ja ich poste Panoramabilder).
Wir können sogar einen Blick auf einen Gletscher, den Kvigtinden, werfen. In einer unserer Pausen hat Stefan einen Geistesblitz und fragt, warum wir die Rucksäcke gestern eigentlich nicht mit dem Motorboot vorausgeschickt haben – dann hätten wir bequem zu dritt über den See paddeln können… Hervorragend Idee, nur leider etwas spät!
Wo ich grade wieder beim Thema Paddeln bin: Ganz Liebe Grüße und ein herzliches Dankeschön an Anne und Georg, Stefans Eltern! Die beiden haben uns die Kanu-Überfahrt gesponsert!
Wir passieren den Viermavatnet und steigen hoch in das Viermafjellet, queren dort einen Pass und dann geht es vorbei an Schneefeldern und über Geröllflächen. Wir halten nun Ausschau nach einem Zeltplatz und finden ebene Flächen, die groß genug und trocken sind. Zur Belohnung für den anstrengenden Tag reißt die Wolkendecke auf und die Mücken lassen mich auch in Frieden. Kochen und essen vor dem Zelt bei toller Aussicht – so muss ein Tag enden!
Fazit: das Børgefjell ist tatsächlich so schön wie ich es mir erhofft und vorgestellt habe.
Tolle Bilder, lieber Daniel! Liebe Grüße aus der Heimat 😊, Sylke