Nachdem wir um 6 Uhr aufgestanden sind haben wir unsere sieben Sachen zusammen gepackt und sind gegen 7:30 losgefahren. Es sollte für uns zur Fähre des Komani Stausees gehen. Pavel begleitete uns ungefähr die Hälfte der Strecke. Nachdem wir uns verabschiedet haben fuhr er wieder zurück nach Durres. Wir fuhren nach Fierza und wollten dort mit der Fähre den Komani Stausee runter nach Koman fahren. Die Tickets hatten wir bereits online gekauft und die Abfahrt war um 13 Uhr. Wir sind ja früh unterwegs gewesen und hatten so genug Zeit eingeplant. Nachdem wir das Terminal gefunden haben warteten wir in einer kleinen Bar auf die Fähre. Nach und nach füllte sich der Parkplatz mit unzähligen Motorrädern und ein paar Autos. Während wir am quatschen waren stand plötzlich ein Typ neben uns und hat uns angewiesen schnell auf die Fähre zu gehen. Wir waren die ersten die eingeladen wurden. Somit wurde Maltes GS in hintersten Ecke gequetscht und die weiten Motorräder in Reih und Glied danaben gestellt. Besonders behutsam waren die Fährmitarbeiter dabei nicht zu den Maschinen…

Das Verladen der Fahrzeuge hat insgesamt fast eine Stunde gedauert und wir sind pünktlich gegen 13 Uhr losgefahren. Auf der Fähre durften wir wunderschöne Berge betrachten und sind durch felsige Schluchten gefahren. Wenn wir es nicht besser gewusst hätten, könnte man denken das wir durch norwegische Fjorde fahren. Während der dreistündigen Fahrt haben wir Rolf kennengelernt. Ein sehr netter Typ der in seiner Rente nochmal alleine mit dem Motorrad unterwegs ist. Wir haben uns sehr nett mit ihm unterhalten.

Rolf am fotografieren der schönen Landschaft

Nachdem wir in Koman angekommen waren sind wir in den Ort gefahren und sind mit Rolf noch etwas essen gegangen. Zu unserer Überraschung wurden wir von ihm auf die Getränke eingeladen. Danke dafür nochmal, ich hoffe du liest das.

Im Anschluss machten wir uns auf den Weg Richtung Shkodra. Dort haben wir uns ein Zimmer auf einem Campingplatz gebucht. Dort hatten wir auch genug Zeit um den Motor von Malte nochmal richtig abzudichten und Dominiks Bremse zu reparieren. Naja fast… Die Reparatur der Bremse musste auf den nächsten Tagen verschoben werden. Neue Bremsbeläge waren sehr sehr nötig. Am Abend haben wir noch ein Bierchen mit Hanna aus Wolfsburg und Ole aus Usedom… Ich meine es war Usedom… getrunken.

Ole erzählte mir von der Südroute ins Theth Tal. Er ist die Route von Norden nach Süden mit seinem Ford Pickup gefahren. Es stellte sich heraus das ich die Strecke am nächsten Tag alleine meistern werden muss. Mit Dominiks kaputter Bremse ist das sicher nicht machbar. Malte hatte auch ein ungutes Gefühl mit seinem Loch im Motor ins Gelände zu fahren. Ich habe also beschlossen früh am Morgen aufzubrechen und mich den ersten Motorrädern die ich sehe anzuschließen.

An sich ja ein guter Plan aber leider kam kein weitere Motorrad vorbei. Ich fuhr also erstmal drauf los und kann ja umkehren wenn der Weg zu schwer wird. Zu Beginn bestand der Weg aus grobem Schotter und kleineren Hängen. Allerdings immer sehr breit und mit dem Bike konnte ich mir die beste Fahrspur ja aussuchen. Alle 15-20 min kam mir ein 4×4 Fahrzeug entgehen. Man grüßt sich nett, macht sich gegenseitig etwas Platz und fährt weiter seiner Wege. Ich war sehr froh nicht auch in einem Auto zu sitzen, an machen stellen war es sogar mit dem Motorrad schwierig sich vorbei zu quetschen. Auch 5-6 Motorrädern kamen mir entgegen. Dabei waren die Hälfte der Bikes auch Tenere, was mich natürlich sehr freute.

Insgesamt habe ich für die rund 60 km Offroad Strecke fast 5 Stunden gebraucht. Dabei habe ich aber ungefähr 1,5 Stunden Pause gemacht. Frühstück, Mittagspause und eine ausgiebiges Bad im Bergfluss brauchen eben seine Zeit. An dem Fluss konnte ich aber auch nicht vorbei fahren ohne rein zu springen. Ein unfassbarer Moment!

Bei der Hitze und der Anstrengungen war ich froh wieder auf Asphalt zu stoßen. Der Weg wurde gegen Ende wirklich sehr anstrengend und schwierig zu fahren. Wir haben uns einen Spot bei Google Maps rausgesucht an dem wir uns treffen wollten. Malte und Dominik wollten nach der Reparatur der Bremse über die asphaltierte Nordroute auch ins Theth Tal fahren. Ich steuerte den ersten Imbiss auf dem Weg an wo ich einen kalten Eistee und einen Espresso bestellte. Dort hatte ich auch wieder Handyempfang und Malte schrieb mir das die beiden noch nicht losgekommen sind und noch auf die Bremsbeläge warten.

Ich habe also das Beste aus der Situation gemacht und habe mir etwas zu essen bestellt, ein wenig geschlafen, mit Jana telefoniert und mit einem kleinen Hund gespielt der zu dem Imbiss gehörte. Gegen Nachmittag trudelten dann auch die beiden anderen ein und wir haben uns unseren Campspot gesucht. Dirket am Fluss mit Blick auf die unglaublichen Berggipfel des Theth Tals haben wir und dann niedergelassen. Alles in allem ein sehr aufregender Tag.

Heute war es dann soweit es sollte nach Montenegro gehen. Der Blick aus meinem Zelt steigerte die Motivation auf jeden Fall einige Stunden Straße zu fahrne. Zuerst ging es über die Nordroute wieder aus dem Tal raus. Genau auf der Spitze des Bergpasses stand eine GS die uns vertraut vor kam. Wir hörten beim vorbei fahrne noch ein Rufen und drehten dirket um. Dann stand da doch wirklich Rolf. Er war gerade auf dem Weg runter ins Tal. Wir unterhielten uns kurz und fuhren weiter. Die Fahrt war kurz. Ungefähr 500m weiter lächelte uns ein Eiswagen an, an dem wir nochmal kurz anhielten. Ein paar Minuten später hielt ein Motorrad neben uns mit einem deutschen Kennzeichen aus Bremen. Der Fahrer kam auf uns zu und hat uns tatsächlich erkannt. Der liebe Joachim ist aus der Bears on Tour Truppe mit der wir letztes Jahr in der Heide unterwegs waren. Die Welt ist wirklich klein. Da trifft man sich doch tatsächlich mitten in Albanien auf einer kleinen Passstraße beim Eiswagen.

Wir haben uns dann leider ein bisschen verquatscht und mussten im Anschluss Gas geben um unseren Zeitplan einzuhalten. Um 15 Uhr mussten wir in unserer Unterkunft in Montenegro einchecken. Die Fahrt war soweit nicht besonders spannend und wir sind gut über die Grenze gekommen. Nun sind wir in einer mega Villa mit 3 Schlafzimmern und einem sehr schönen Pool. Diesen Luxus gönnen wir uns nicht einfach so sondern treffen uns hier mit unseren Mädels. Jana, Anja und Sophie kommen am Abend mit dem Flieger in Podgorica an und wir holen die drei dann mit den Motorrädern ab. Wir werden 12 Nächte hier verbringen und ein bisschen Urlaub vom Urlaub machen. Wir freuen uns schon sehr auf die freie Zeit.