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Pausentag in der Umbukta Fjellstue! Das Gefühl nicht loslaufen zu müssen und den ganzen Tag Zeit zu haben ist wundervoll. Wie immer bin ich zwar früh wach, genieße es aber liegen zu bleiben. Später sortiere ich dann meine Ausrüstung und den Inhalt meines Paketes und überlege noch einmal genau, was ich für die nächsten Tage noch benötige. Ein wichtiger Programmpunkt steht heute nämlich doch auf meiner Tagesordnung: der Einkauf im Matbussen. Erst ist aber ein Frühstück an der Reihe und das steht wie bestellt, pünktlich um 09:00 Uhr auf dem Tisch und lässt keine Wünsche offen.

Gemeinsames Frühstück

Bis dann die letzte Scheibe „Brot“ vernichtet und die vierte Tasse Kaffee getrunken ist, haben wir es schon 11:00 Uhr und ich mache mich fertig für die Shopping-Tour – räume also meinen Rucksack komplett leer um Platz zu haben für die Einkäufe. Zwischenzeitlich hatte ich Kontakt zu Daina, die mich gebeten hat etwas mitzubringen, und auch Nadja hättet gerne ein paar Kleinigkeiten. Sie ist übrigens der diesjährige NPL-Pechvogel: im Børgefjell hat sie ihr Handy verloren. Das heißt: keinen Kontakt mehr, keine Routen mehr, keine Karten mehr, keine Navigation mehr. Ich wäre wahrscheinlich wahnsinnig geworden, Nadja hat es aber mit Hilfe eines zufällig getroffenen Norwegers geschafft den Klauen des Fjells zu entkommen und mit einer Papierkarte und ein paar Handnotizen bis nach Umbukta zu gelangen. Jetzt heißt es auf ein neues Gerät zu warten, alle Zugänge und Passwörter rekonstruieren… heutzutage und im Zeitalter der 2-Faktor-Authentifizierung eine echte Horrorvorstellung, wenn immer wieder die Ansage kommt „wir senden Ihnen einen Code an ihre hinterlegte Nummer“. Ich drücke beide Daumen, dass das neue Gerät zeitnah eintrifft und sich alles regeln lässt.

Damit mein Pausentag auch ein Pausentag bleibt nutze ich das nette Angebot und lasse mich von Selve (?) zum Einkaufen an die schwedische Grenze chauffieren. Hier steht Freitags, Samstags und Sonntags von 11:00 bis 17:00 Uhr auf der schwedischen Seite der Matbussen. Ein Linienbus, der zu einem kleinen Supermarkt umgebaut wurde – habe ich so auch noch nicht gesehen.

Eine recht eingeschränkte Auswahl an Lebensmittel wird ergänzt durch Unmengen an Süßigkeiten, Schokolade, Riegel, Bier, Chips und Softdrinks. Aber genau das fehlt mir ja für die nächsten 10 Tage. Leider kann ich nicht wirklich meinen Frühstücksbedarf decken. Es gibt weder Müsli noch Porridge oder Haferflocken. Also nehme ich eine Packung fladenbrotähnlicher Lappen mit, eine Flasche Erdbeermarmelade und ein Stück Käse. Zusammen mit meinem Müsli aus dem Paket wird es schon reichen, andernfalls gibt es mit Zucker gesüßten Kartoffelbrei zum Frühstück. Muss auch gehen! Überglücklich bin ich, als ich die letzte Packung Instantkaffee ergattern kann. Morgens keinen Kaffee zu haben ist fast (!!!) genauso schlimm wie das Handy zu verlieren.

Wieder zurück geht einmal mehr das Rucksack-Tetris los. Wie bekomme ich bloß alle Sachen hinein? Vor dem Gewicht habe ich nicht mehr so große Angst. Ich weiß, das es schwer wird, ich weiß aber auch, das ich es tragen kann. Außerdem wird es wetterbedingt morgen wohl eher eine kurze Tour bis zur nächsten Hütte.

Der weitere Tag vergeht dann so schnell mit Nichtstun, dass ich gar nicht fertig geworden bin. Dösen, lesen, quatschen… um 17:00 Ihr treffen wir fünf uns im Café zum Essen… Moment – Fünf?? Ja, denn mittlerweile ist auch Daina in Umbukta angekommen. Also ist das heute ein richtiger NPL-Stammtisch:

v. l. Stefan, Daniel, Nadja, Daina, Simone

An dieser Stelle ein großes Dankeschön an Michael (@dschengis79) für die Runde NPL-Bier!

Als wir um 18:30 Uhr aus dem Café komplimentiert werden setzen wir uns noch einmal bei Chips und Getränken in der Stabburet zusammen. Nadja und Daina bleiben morgen noch hier, der Rest zieht weiter gen Norden. Ich möchte wieder früh los um vor den ersten heftigen Regengüssen möglichst in der Sauvasshytta zu sein, also geht es für mich zeitig ins Bett.

Fazit: ein schöner Tag mit vielen neuen Gesichtern. Es ist schön die Instagram- und WhatsApp-Bekanntschaften auch „in echt“ kennengelernt zu haben. Ich bin sicher wir begegnen uns wieder – spätestens wenn ihr mich überholt. Ich wünsche euch allen eine god tur und passt auf euch auf!