0,00 km – 00:00 h

Aufwachen, umdrehen, wieder aufwachen, liegen bleiben. Dann einen Kaffee mit Blick auf das Panorama und später ein Frühstück. So gestaltet sich heute mein Morgen. Dann liege ich auf dem Sofa und lese ein paar Seiten (gut, dass ich das E-Book doch nicht zurückgeschickt habe!). Aber nur faulenzen geht auch nicht! Heute ist Waschtag. Auf dem kleinen Ofen im Wasch- und Trockenraum mache ich eine große Schüssel Wasser heiß und dann wird alles, was ich an Wäsche und Handtücher dabei habe gründlich und heiss durchgewaschen.

Der kleine Raum wird furchtbar warm und trotz des offenen Fensters heizt sich die ganze Hütte auf. Nachdem die Sachen sauber sind bin ich selber dran. Dann wird wieder ein wenig gelesen und dank des relativ guten Netzempfangs schaue ich, wie es den anderen NPL-Läufern so ergeht und stöbere durch die aktuellen Blog-Beiträge. Ich selber schreibe mein Tagebucheintrag von gestern und natürlich müssen auch die nächsten Etappen von Vinstra über Alvdal nach Vauldalen geplant werden. Bei mäßigem Tempo und rund 20 km pro Tag, gehe ich davon aus, dass ich bis Vinstra noch drei Tage brauche. Der nächste Abschnitt geht dann über die Korsberghytta bis Alvdal. Dafür rechne ich fünf weitere Tage ein. Ab dort halt ich mich eine Weile östlich um zum Femundsee zu kommen (meine absolute Lieblingsgegend in Norwegen). Diese Gebiet kennen wir von unseren Paddeltouren zwar vom Wasser aus, jetzt freue ich mich aber die Gegend zu Fuß zu erkunden. Bei Jonasvollen erreiche ich den See und am Ufer entlang geht es nordwärts zum Vauldalen Fjellhotel, wo auch mein nächstes Paket wartet. Und: auch meinen lieben Freund und Nachbarn Berndt werde ich dort treffen. Dann geht es für eine Woche zu Zweit weiter, während seine Frau Nina Bulli-Urlaub macht und alles das, was wir nicht tragen wollen oder können bis zum nächsten Treffpunkt für uns mitnimmt!! Schon sehr komfortabel so ein Lieferservice!

Mehr gibt es heute auch nicht zu berichten. Der Tag vergeht mit Ausruhen und Nichtstun, zwischendurch mal etwas essen und ein bisschen Holz im Ofen nachlegen. Den brauche ich auch tatsächlich nur um die Klamotten zu trocknen, warm ist es hier mehr als nötig – wobei es tatsächlich am Berg grade regnet…

Fazit: Heute ist es genau einen Monat (30 Tage) her, seit ich in Lindesnes am Leuchtturm aufgebrochen bin. Bisher habe ich 666,46 km zurück gelegt und es ist alles glatt gelaufen, auch wenn ich mich an viele unvorhergesehene Gegebenheiten anpassen musste. Aber: es gab keine Blasen, keine Verletzungen, so gut wie kein Regen, dafür schon so einige schöne Begegnungen am „Straßenrand“, tolle Hütten, liebe und aufmunternde Worte von völlig fremden Menschen und in mir immer mehr die Überzeugung, dass ich es wirklich bis ans Ziel schaffen könnte….

Aber: Pe du fehlst mir! 😘