30,25 km – 09:53 h

Habe ich schon gesagt, dass ich noch keinen Regen hatte? Auch heute begrüßt mich um 04:30 Uhr die frühe Morgensonne. Ich denke bis sich meine innere Uhr umgestellt hat werden noch einige Tage vergehen… aber ich habe ja schon öfter davon geschwärmt, wie schön es ist in den frühen Morgen hinein zu laufen. Ein weiterer Vorteil ist, dass man unendlich viel Zeit hat und wenn andere sich langsam zum Frühstück aufraffen, habe ich schon 15 km hinter mir. Und: selbst nach einer langen Etappe von 30 km mit ausgiebigen Pausen und Shopping (dazu gleich mehr) habe ich mein Ziel bereits um 15:30 erreicht und den Rest des Tages „frei“.

Von Geilo aus führt mich mein Weg immer an dem Hallingsdalselva entlang, zwar parallel zu Straße, aber ein gutes Stück oberhalb am Berghang. Es geht auf Sand- und Schotterwegen durch den Wald und auch mal knapp unterhalb der Baumgrenze lang. In der Nähe von Ål lande ich dann aber unversehens in einem Steinbruch (völlig korrekt) und der Wanderweg wird zum Zubringer für an- und abfahrenden Mineralgemisch-Transporte. Das ist jetzt nicht wirklich lustig, zumal die LKW‘s eine riesige, dichte Staubwolke hinter sich her ziehen.

Ich habe mich grade ein wenig in die Sonne gelegt, als ich mir wieder mein Halstuch vor Mund und Nase legen muss. Zugestaubt steuere ich einen der kleinen Wasserfälle an und wasche mir den Dreck aus Gesicht und Haaren. An Wasser herrscht wieder kein Mangel. Alle paar Schritte gibt es einen kleinen Bach, der rechts den Hang herunterläuft. So brauche ich meine 2-Liter-Wasserration heute nicht tragen sondern bediene mich einfach wenn ich Durst habe. Nach knapp zwei Stunden ist dieser Abschnitt überstanden und ich laufe runter in den Ort Ål. Dort gibt es heute ein richtiges Mittagessen.

ok, gesund geht anders…

Und ich nutze die Gelegenheit noch einmal die Sportgeschäfte abzuklappern. Wenigstens mit neuen Camp-Wasser-Schuhen habe ich heute Glück! Im Ausverkauf finde ich gut profilierte, leichte Sandalen, so etwa wie Tevas aber leichter. Damit sollte ich erstmal über die Runden kommen. Gestärkt oder besser gesagt vollgefressen mache ich mich an die letzten sechs Kilometer, wieder über schöne Waldwege.

Hier mal ein Dankeschön an Stefan! Die Grundlage für diese Strecke stammt nämlich aus seiner Feder! Sollten wir uns in Vinstra treffen, geht ein Bier auf mich!!

Der Betreiber des Sataslåtten Camping ist sehr nett, fragt sofort nach dem Woher und Wohin und spendiert mir zwei Duschmarken als ich von meiner Tour erzähle. Die werden natürlich ausgiebig genutzt und bei so langer Duschzeit kann ich auch gleich wieder die verschwitzten Wanderklamotten waschen. Dann mache ich es mir mit der Marabu-Schokolade in der Sonne gemütlich.

Fazit: Der frühe Vogel… könnte schon mal Kaffee machen!

Memo an Berndt: trainierst du eigentlich auch das Aufstehen? 😂😂😂