26,43 km – 07:48 h

Heute fasse ich mich mal kurz. Nach einer etwas unruhigen Nacht bin ich um 06:00 raus und habe prompt eine Dusche bekommen. Wieder ist im Innenzelt alles nass. Der Schlafsack ist nur ein wenig feucht und so verschiebe ich den frühen Start und breite alles so gut es geht in der aufsteigenden Sonne aus. Mit dem Wetter habe ich wirklich ein unfassbares Glück! Morgen erreiche ich Geilo, dann muss ich endgültig die Zeltfrage klären. Die Recherche bei den vorhandenen Sport- und Ausrüstungsgeschäften war leider nicht sehr ergiebig. Na ich werde sehen…

Dass dies ein Strassentag wird wusste ich ja und so habe ich mich auf einige Stunden Asphalt-Treten eingestellt: Kopf aus, Musik und Beine an und einfach laufen lassen. Es ist auch wirklich nichts Bemerkenswertes passiert, aber man kann ja auch nicht jeden Tag zum Essen eingeladen werden… Mein Lager hoffe ich heute an einem See aufschlagen zu können, ich würde gerne mal wieder richtig baden gehen! Als ich so darüber nachdenke fällt mir ein, dass ich meine Campschuhe am letzten Platz in die Sonne gestellt habe! Und dort stehen sie jetzt immer noch. Kurz geärgert und dann abgehakt. Gut das ich meine Wanderschuhe nicht dort stehen lassen habe. Also kommt noch etwas auf die Einkaufsliste für morgen. Wasserschuhe zum Furten der Flüsse brauche ich unbedingt.

Nach einer ausgiebigen Mittagspause unter knallblauem Himmel habe ich gegen 15:00 die Strassenschlacht für heute hinter mir und biege auf einen schattigen Waldweg ab. Herrlich, endlich wieder weichen Boden unter den Füßen zu haben. Dann sehe ich allerdings ein gelb-rotes Schild: Skytebane! Moment, dass hatten wir doch schon! Wieder stehe ich vor einer Schießanlage. Nach ein bisschen Umsehen wirkt das Ganze auf mich aber nur wie eine Sportschützenanlage. Nichts Militärisches, also gehe ich einfach weiter. Der Weg führt jetzt an meinem „Zielsee“ entlang, allerdings ca. 30 m oberhalb des Ufers. Das Bad kann ich wohl vergessen. Glücklicherweise finde ich auf der Hälfte der Strecke wieder einen sehr komfortablen Lagerplatz, diesmal mit Tisch und Bänken – nur gedeckt hat ihn noch keiner. Hinter dem Zelt fließt ein Schmelzwasserbach, dann gibt es wenigsten eine große Wäsche. Morgen kann ich ja wieder heiß duschen!

Fazit: es muss auch mal ohne gehen.