Gestern haben wir uns gegen 10 Uhr aus unserer schönen Unterkunft auf den Weg gemacht. Das Ziel lag diesmal etwas weiter vor uns. Da es die nächsten Tage regnen sollte haben wir uns einen gemütlichen Campingplatz ausgesucht auf dem wir 2 Tage bleiben wollten. Da es etwas wärmer wird und auch ein Aufenthaltsraum verfügbar ist sollten die Temperaturen nicht so schlimm sein. Nach 5 h 30 min Fahrzeit, in der wir etwas mehr als 200 km zurücklegten sind wir viel durch Wälder und Schlamm gefahren. Immer dem TET nach.

Und so ließ heute auch der erste kleine Sturz nicht auf sich warten. Als ich durch eine Schlammgrube mit Pfütze fahren wollte habe ich mich wohl für die falsche Spur entschieden. Mein Vorderrad sank ein und das Hinterrad rutschte weg. So kippte ich in die Seite der ungefähr 70 cm tiefen Durchfahrt. Kurz bevor der feste Weg wieder begann. Das Motorrad haben wir schnell wieder aufgestellt und im Matsch gerade gezogen. Bis auf bisschen Erde am Sturzbügel ist allerdings nichts passiert :D. Als Jarek dann hinterher fuhr zeigte sich, dass die mittlere Spur die sehr rutschig aussah doch eher fest war…

Nach 3 h Geländefahrt und 80 km bestritten wir dann den direkteren Weg zum Camp. Das Navi führte uns zu einer kleinen Fähre, wir waren uns unsicher ob diese etwas kostet und haben daher gefragt, leider Sprach keiner auf der Fähre Englisch. Aber Deutsch lief dann doch erstaunlich gut. Die haben uns nur lächelnd angeguckt und meinten, dass es nichts kostet. Bisher alle sehr freundlich hier. Als wir dann unseren ersehnten Campingplatz gefunden hatten stellte sich jedoch raus, dass die Toiletten und der warme Aufenthaltsraum renoviert wird oder so und geschlossen ist. Hier war die Kommunikation etwas schwierig. Der nächste Campingplatz liegt weitere 30 km entfernt, was bei den schlechten Straßen hier auch mindestens weitere 30 min Fahrzeit beansprucht. Also haben wir nach anderen Unterkünften Ausschau gehalten. Wir haben uns dann bei einer Frau mittleren alters eingefunden, die ihr Obergeschoss vermietet. Ist sehr schön hier, überaus günstig und ein bisschen ab vom Schuss. Die Motorräder stehen auf dem abgesperrten Grundstück sicher hinter einer Hauswand.

PS: Mittagspause haben wir irgendwo im Nirgendwo an einem See gemacht.

Am heutigen Tag haben wir wie geplant uns nicht auf die Motorräder gesetzt. Es hat den Tag über getröpfelt und war etwas ungemütlich. Der dicke Regen kam aber jedoch erst gegen Abend und nicht am Tag selbst. Da wir morgen früh gegen 10 Uhr los wollen hoffen wir, dass es sich bis dahin ausgeregnet hat. So haben wir heute den kleinen Ort erkundigt. Uns ist aufgefallen, dass es hier zwei unterschiedliche Arten von Häusern gibt: Entweder sind diese sehr modern und sehen luxuriös aus mit großen gepflegten Grundstücken oder wirklich runtergekommen, ein Zwischending scheint es nicht zu geben. Noch befinden wir uns ganz in der Nähe der Deutschen Grenze, da wir uns bisher im Westen Polens bewegt haben. Ab morgen entfernen wir uns weiter von Deutschland und kommen auch Stück für Stück in die bergigeren Regionen.