In der ersten Unterkunft in Slowenien angekommen eröffnete uns Dominik nach längerem Überlegen über die weitere Route, dass er am nächsten Tag nach Hause aufbrechen werde, um seine Freundin zu ihrem Geburtstag zu überraschen. Eigentlich wollte er in grob einer Woche den Weg nach Deutschland antreten. Also beschlossen wir in der nahegelegenen Pizzeria noch ein Bier trinken zu gehen. Dabei lernten wir ein paar nette Slowenen kennen, die uns auf Getränke einluden und uns überreden wollten am nächsten Tag mit ihnen ein paar Bäume fällen zu gehen, die als Hochzeitsbrauch bei dem Brautpaar Zuhause aufgestellt werden sollen.

Also verlängerten wir am nächsten Tag unsere Unterkunft um eine Nacht. Nur Dominik machte sich auf den Weg. Die Zeit mit ihm ging verhältnismäßig schnell rum und wir stellten fest, dass wir jetzt auch schon seit fast 4 Monaten unterwegs sind. Später am Tag wollten wir uns mit den Slowenen treffen, diese sind jedoch nicht aufgetaucht. Wirklich schade fanden wir das nicht, da wir etwas kaputt waren und das Wetter auch nicht perfekt dafür aussah um lange Zeit in den Wald zu laufen um ein paar Bäume zu fällen… wir gingen also zurück in die Unterkunft. Später fing es dann an stark zu gewittern. Wir freuten uns, trocken in einem bequemen Bett liegen zu können.

Morgens kam jedoch die Sonne wieder raus, so dass wir früh in Richtung TET starteten. Die meiste Zeit ging es über einfache Schotterwege und wir kamen sehr gut voran, wodurch wir unser Tagesziel schon kurz nach Mittag erreichten. Wir beschlossen eine Pause zu machen und etwas zu essen. Dabei stellten wir fest, dass Pe (Jareks Mutter) doch nicht länger in Kroatien geblieben war und 20 Straßenkilometer von uns direkt am TET campte. Normalerweise würde jetzt noch ein schweres Geländestück über Berggipfel folgen, was wir gerne fahren würden. Jedoch sollte es bald regnen, weshalb wir beschlossen direkt zu Pe zu fahren und diese Etappe dann im Anschluss zu fahren. Kaum saßen wir auf den Motorräder fing es an stark zu schütten. Als wir am Campingplatz ankamen konnten wir noch die Sonne erblicken um die Zelte aufzubauen. Danach haben wir noch eine Kleinigkeit gegessen und dann bei Regen im Van gesessen und gequatscht, bis es ins Bett ging.

Der Wetterbericht sagte für den nächsten Tag, dass es Vormittags schön sein soll und später wieder Gewittert. Wir beschlossen am Vormittag die Soca, einen sehr schönen und von Touris überfluteten Fluss, hochzufahren und später dann noch eine Nacht auf dem Campingplatz zu bleieben. Dort war es sehr schön. Das Gewitter lies dann allerdings auf sich warten.

Wir entschieden uns auch noch einen weiteren Tag auszusitzen, da es nur gewittern sollte. Ab 6:30 Uhr war heftiger Regen, Blitze und lauter Donner zu beobachten. Die Zelte sind aber ja gut wetterbeständig. In einer Regenpause machte Pe sich dann auf den Weg zum nächsten Campingplatz. Den restlichen Tag saßen wir aus. Die starken Unwetter haben viele Bäume umgehauen, so wurden auf einem anderen Campingplatz 2 Leute von einem Baum erschlagen… unser Plan war es am nächsten Tag früh morgens aufzubrechen, um vor den einsetzenden Gewitter weg zu kommen und ein paar Kilometer nach Italien zu machen. Das TET Stück, was wir fahren wollten können wir nach dem Regen der vorherigen Tage auf jeden Fall vergessen, da die steilen Stücke komplett aufgeweicht sind. Gegen Abend nutzten wir eine Regenpause um uns noch einen nahegelegen Wasserfall anzuschauen, den uns Pe empfohlen hat. Sehr schön und noch besser dadurch, dass wir sehr spät hin sind und somit die 5 € Eintritt pro Person umgehen konnten.

Morgens früh starteten wir dann Richtung Italien. Eigentlich war unser Plan durch die Alpen zu fahren. In diesem Bereich sind aber gerade zur Ferienzeit alle Unterkünfte sehr teuer. Und bei der Gewitterlage wollten wir nicht in den Bergen wildzelten. Also suchten wir einen günstigen Campingplatz unter dem Gewittergebiet. Was jedoch 150 km Umweg bedeutete. Wir hatten also eine lange Fahrzeit vor uns. Leider erwischte uns eine sehr starke Regenfront, so dass wir wiedermal gut nass wurden. Die schnell angezogenen Regenklamotten haben zwar viel abgehalten aber der Regen setzte so plötzlich ein, dass wir schon gut nass waren bis wir diese an hatten. Der Campingplatz ist sehr schön, nur leider von Tigermücken überflutet. Morgen soll es dann wieder eine weiter Strecke bis zum Comersee gehen. Wir hoffen den Gewittern somit entkommen zu sein. Wie sich später noch zeigen sollte war dies eine Fehlannahme.

Der Weg zum Comersee war sehr lang, dafür hielt das Wetter stand. Wir hatten uns einen Campingplatz nahe der Moto Guzzi Fabrik rausgesucht, der direkt am See liegt. Da es günstiger ist ein Bungalow zu nehmen als 2 Zelte mit Motorräder aufzubauen hatte ich dort angefragt uns eins zu reservieren. Leider landete die Antwort des Campingplatzes in meinem Spamordner, wodurch ich nicht antwortete. Eine Stunde bevor wir ankamen wurde dann unsere Reservierung aufgelöst und das Bungalow vermietet. Zeltplätze waren auch alle besetzt. Wir durften jedoch direkt am Eingangstor auf dem letzten Fleck Erde zelten, was dann auch ein bisschen günstiger war. Es passte nur ein Zelt hier hin, weshalb ich mich in meinem Moskitonetz auf den Boden legte. Sollte ja nicht regnen. Zuerst verdrückten wir aber noch eine Pizza am Wasser. In der Nacht fuhren tausend Leute mit nervigen Rollern durchs Eingangstor, was ständig geöffnet und geschlossen wurde. Das ging mir gewaltig auf die Nerven. Morgens wurde ich dann von Regentropfen geweckt. Ich riss also schnell meinen Schlafsack und Isomatte hoch und warf sie schnell zu Jarek ins Zelt, der erst etwas überrascht aufgeweckt wurde. Zum Glück ist alles trocken geblieben. Den Rest erzählt euch Jarek dann im nächsten Blog….