Nach kleinen Komplikationen mit dem Flug haben unsere Mädels es dann endlich nach Montenegro zu uns geschafft. Wir holten sie mit dem Motorrad vom Flughafen ab. Dabei durften wir feststellen, dass nur einer von drei Koffern das Ziel erreicht hatte. Also wurde sich mit der Fluggesellschaft in Kontakt gesetzt und fleißig hin und her telefoniert. Da das Gepäck wohl noch ein paar Tage braucht mussten erstmal ein paar Ersatzklamotten gekauft werden….

Die ersten Tage wurden zur Entspannung genutzt. Dann haben wir teils zusammen und teils in unseren Zweiergruppen Tagesausflüge unternommen. Zuerst erkundeten wir die Stadt Bar und den Strand nahe des Hafens. Hier sind viele Touristen unterwegs und wir fragen uns, wie in so einem kleinen Land, was ingesamt nur etwas mehr Einwohner hat als die Stadt Hannover, so viel Verkehr sein kann. Vermutlich aufgrund der geringen Straßendichte, den wenigen öffentlichen Verkehrsmitteln und der teilweise komischen Verkehrsführung.

Die Nachmittage und Abende verbrachten wir entspannt am Pool und genossen einfach den Luxus nicht jeden Tag alle seine Sachen zusammen zu suchen und weiter fahren zu müssen. In Bar selbst gibt es eine Altstadt, in der man sich die Ruinen der früheren Stadt anschauen kann. Hier stehen viele Gebäude aus der osmanischen Zeit und man hat einen guten Blick über die neue Stadt.

Der Skadarsko jezero ist ein großer See in den Ländern Montenegro und Albanien. Hier sind schöne Wasserpflanzen und nahegelegene Berge zu sehen. Wir entschlossen uns eine 2 Stunden lange Bootstour zu machen. Diese war sehr schön. Mittlerweile hatte es auch die Info gegeben, dass die Koffer gefunden wurden und zu unserer Unterkunft gebracht werde.

Auch ein Besuch in der historischen Hafenstadt Kotor durfte nicht fehlen. Die Fahrt dort hin dauerte jedoch eine ganze Weile, da es immer wieder Stau gab. Am Ende waren alle froh bei über 30°C aus den Motorradklamotten raus zu können. Auch hier war eine immense touristische Überflutung festzustellen, was die Freude über den wirklich schönen Ort etwas linderte. Im Anschluss fuhren wir in den Nationalpark Lovćen, in diesem befindet sich ein Mausoleum, was auf der Spitze eines Berges gelegen ist. Hier können wir endlich den großen Menschenmassen entkommen. Zuerst war es noch sehr bewölkt, aber nachdem wir die unzähligen Stufen rauf gegangen waren, klarte es immer mehr auf und wir konnten einen faszinierenden Blick über ganz Montenegro und zum Teil auch bis zum Meer genießen.

Im laufe der Tage gesellte sich eine Katze zu unserer Unterkunft. Zuerst war diese überaus nervig, da sie uns weder beim Essen in Ruhe lies noch Nachts, wenn wir schlafen wollten. Sie saß laut maunzend vor der Balkontür. Auch mehrfache Versuche sie wegzutragen und wo anders hin zu bringen halfen nichts. Als Sophie und Dominik sich dann jedoch erbarmten und ihr Futter kauften gab sie zumindest zeitweise Ruhe.

Jana muss 3 Tage früher abreisen, da sie Arbeiten muss. Jarek nutzte die Zeit um seine Sachen in Ruhe zu sortieren und ein paar Erledigungen zu machen. Im Laufe der Tage konnte ich meinen Ventildeckel tauschen, da Anja mir einen neuen aus Deutschland mitgebracht hat. Dies war auch nötig, da die geflickte Stelle nach und nach Öl verloren hat. Nach einer zusätzlichen Abdichtung mit Motordichtmasse blieb das Öl zwar erstmal drin. Aber sicher ist sicher. Ebenso konnten kleine Reparaturen und Wartungen vorgenommen werden.

Nahe der Stadt in den Bergen ist ein Wasserfall, wir erkundeten diesen einzeln nach einander. Nach einer Wanderung bei sehr warmen Temperaturen war ein Bad im kalten Bergwasser sehr erfrischend. Auf dem Rückweg konnte man noch ein kleines Stück einem Klettersteig folgen und so einen Überblick über Stadt, Berge und Meer gewinnen.

Am letzten Tag erkundeten Anja und ich noch eine kleine Bucht. Der Weg hier hin war etwas schwer, hat sich aber auf jeden Fall gelohnt. Hier waren keine anderen Menschen bis auf ein Wanderer, der kurz da war. Das Wasser war sehr klar und man konnte die Unterwasserwelt begutachten. Nun war die Zeit auch schon vorbei und wir mussten schweren Herzens wieder zum Flughafen fahren und den lieb gewonnenen Luxus hinter uns lassen. Für uns geht es jetzt weiter.