Nachdem wir bei Pavel in der Tiefgarage soweit alles fertig hatten waren wir bei einem traditionell albanischen Restaurant etwas essen. Im Anschluss haben wir noch bei einem Markt Gemüse gekauft und bei einem Metzger frisches Steak. Eventuell haben wir danach 10 verschiedene Biere im Supermarkt gekauft…

Unsere Unterkunft für diese Nacht war ein Airbnb. Wir wussten zwar das es in der Nähe von Pavels Wohnung ist aber es war sogar im gleichen Haus. So hatten wir eine großzügiges Apartment mit Hafenblick. Nach unseren Einkäufen haben wir mit Pavel und James dort die Bierchen vernascht. Pavel und James sind danach wieder in die Garage gegangen und haben die Motorräder beladen, danach in Pavels Wohnung gegangen und haben das Essen vorbereitet. Währenddessen hatten wir Zeit uns einzurichten und frisch zu machen. Eine Stunde später sind wir auch runter gegangen und haben direkt ein Glas mit Raki in die Hand gedrückt bekommen. Raki in Albanien ist eine Art Obstler/Grapper aus Trauben. Nachdem wir dann gemeinsam getrunken und gekocht haben gab es für uns die unglaubliche guten Steaks.

Den Weg ins Bett fanden wir an diesem Abend gegen 01:30 Uhr. Am nächsten Morgen war dann um 7 Uhr aufstehen angesagt. Naja Nachdem wir dann gegen 8 aufgestanden sind haben wir unsere Sachen gepackt und in der Garage alles auf die Motorräder verladen.

Erstmal ging es zu fünft Richtung Berge. James wollte allerdings weiter Richtung Mazedonien da er eigentlich auf dem Weg zu seiner Freundin Steffi ist. Diese reist gerade mit dem Motorrad durch die Türkei. Pavel fuhr dann mit uns weiter Richtung Lure. Nachdem wir den Asphalt hinter uns gelassen haben ging es über steinige Offroadpisten durchs Gelände. Da Pavel viel Erfahrung im Umgang mit der Tenere hat und allgemein ein guter Fahrer im Gelände ist, konnte er uns noch einige Tipps geben. Allerdings musste er auch unzählige Male auf uns warten. Auch kurze Teile des Trans Euro Trail lagen auf unserem Weg. Auf unserem Weg konnten wir den ein oder anderen Umkipper nicht vermeiden. Zwischendurch wurde die große GS einmal in einen Busch geschmissen und wir hatten mit 4 Personen schon Schwierigkeiten die dort wieder raus zu bekommen. Wie wäre das bloß ausgegangen wenn wir nur zu zweit gewesen wären.

Gegen Mittag haben wir an einer kleinen Berghütte noch einen Lunch zu uns genommen. Planmäßig wollten wir an einem See zelten. Der Weg dorthin ging dann über Schotterwege weiter. Pavel kündigte bereits an das die letzten 5 km zum See hart werden können. Und so sollte es auch sein. Ich hatte echt zu kämpfen mit der Tenere die Hänge zu erklimmen. Der Weg bestand abschnittsweise nur noch aus losen, runden Steinen mit einer Größe von 20-30 cm. Wirklich ein Albtraum das zu fahren.

Plötzlich blieb Pavel vor mir stehen und stieg hastig ab. Er hatte im Rückspiegel gesehen wie Maltes GS durch die Luft flog. Ja ganz richtig… Flog… Malte ist an einem Stein weggerutscht und hat dabei den Gasgriff aufgemacht. Das Hinterrad stand genau in diesem Moment an einer Steinkante die wie eine kleine Rampe fungierte. Die GS sprang also nach oben und Malte hinterher durchs Windschild. Wir liefen schnell zurück. Der Sturz war ja schon heftig. Aber soweit alles gut, Malte hatte nur einen Kratzer am Unterarm. Das konnte man von der GS leider nicht behaupten. Das Windschild war in zwei Teile gebrochen und der Sturzbügel verborgen. Schnell sahen wir das der sturzbügel mit der Verbindung der beiden Einzelteile ein Loch in den Zylinderdeckel geschlagen hat. Während das Motorrad also auf der Seite lag lief Öl aus dem Motor. Also schnell wieder aufgerichtet und erstmal die Schäden begutachtet.

Malte war ganz schön fertig und mit den Nerven echt am Ende. Zum Glück war Pavel komplett tiefenentspannt und konnte Malte etwas beruhigen. Da er das gleiche Spiel schonmal auf einer Tour hatte, wusste Pavel zum Glück was zu tun war. Also haben wir den Sturzbügel abgebaut und das Loch mit etwas Benzin gereinigt. Danach mit etwas Schleifpapier angeraut und mit Kaltmetalpaste das Loch abgedichtet. Nach 10 min war die Paste steinhart und wir konnten die Fahrt fortsetzen… Naja also umdrehen. Wir haben uns entschlossen lieber am Aufforstungsgebiet bei Pavels Bäumen zu campen. Der Weg dorthin stellte nochmal unsere Offroadfahrkünste unter Beweis war aber bei weitem nicht so schlimm wie der Weg zu den Seen.

Der Campingspot war der Hammer. Ich glaube es war der schönste Platz wo wir bisher wild gecampt haben. Am Abend haben wir noch ein Lagerfeuer gemacht und en paar Würstchen gegrillt. Währenddessen habe ich noch etwas ausprobiert was ich bei Instagram gesehen habe. Das Thunfischfeuer funktioniert echt richtig gut. Dafür einfach eine Dose Thunfisch in Öl auf machen, zwei Blätter Klopapier drauf legen und anzünden. Das Papier ist dann quasi wie ein Docht und saugt das Öl auf. Das ganze brennt dann ungefähr 30 min und ist wie ein kleines Lagerfeuer. Im Anschluss kann man das Papier abnehmen. Der Thunfisch ist dann leicht knusprig an der Oberfläche und insgesamt gut warm. Schmeckt richtig lecker.

Heute morgen sind wir dann aufgebrochen und wollten ganz grob Richtung Fierza fahren. Von dort aus geht morgen unsere Fähre. Nach ein paar Stunden Gelände endeten wir an einem Restaurant was Pavel empfohlen hat. Dort gab es Forelle. Frische Forelle… Sehr frische Forelle…. Nachdem wir bestellt haben holte der Typ ein Netz raus und zieht es durch ein kleines Becken. Im Anschluss schmeißt er die Forellen auf den Rasen und sucht 3 dicke Fische raus und betäubt sie mit einem Knüppel. Das ganze Spiel ist für Dominik als Veganer nicht so schön, aber es gab für ihn einen großen Teller Salat und leckere Pommes. Im Anschluss sind wir über asphaltierte Straße Richtung Fähre gefahren. Nachdem wir in einer größeren Ortschaft eingekauft haben, haben wir uns an einem Stausee niedergelassen und dort unsere Zelte aufgebaut. Der Platz war leider etwas müllig aber bei weitem nicht so schlimm wie in Rumänien. Morgen haben wir noch grob 3,5 Stunden Fahrt bis zur Fähre.

Pavel und Malte sind dann noch schwimmen gegangen um sich etwas zu waschen. Es war wohl gar nicht so kalt. Nur der Weg ins Wasser am Müll vorbei war nicht ganz so einfach.