Nachdem wir einen wunderschönen Morgen beim Wildcampen hatten, war unser Plan auf einen Berggipfel zu fahren. Leider haben wir von unten schon gesehen, dass die Wolken den Gipfel einhüllen. Dann halt keine Gipfel sondern ganz entspannt unser Lager abbauen. Wir haben uns entschlossen die asphaltierten Straßen etwas zu umfahren damit Dominik sanft ins Offroad fahren einsteigen kann. Die Feldwege waren dafür bestens geeignet. So fuhren wir ein Stücke und erklärten Dominik über das Helmsprechgerät die verschiedenen Techniken. Unser Ziel für diesen Tag war wieder Patras. Dort waren wir ja schon eine Nacht um auf Dominiks Fähre zu warten. Nun wollten wir von dort in den ACT, den Adventure County Track, einsteigen. Aber vorerst musste Maltes BMW wieder zur Werkstatt. Der BMW Händler in Patras hatte nun auch endlich Zeit den Kadarnantrieb zu checken. Das Ergebnis war gut, nichts kaputt und es müssen keine neuen Teile bestellt werden. Ein defekter Kardan hat momentan nämlich Lieferzeiten bis September. Bei der Rückrufaktion von BMW wurde der Kadarn ja auch schon überprüft. Dort haben die Mechaniker allerdings vergessen neues Fett zwischen Kreuzgelenk und Endantieb zu schmieren. Daher auch die leichten Geräusche. Naja der ganze Spaß hat dann inklusive Putzen und Bremse entlüften schlappe 75 Euro gekostet.

Voller Motivation und Vorfreude, endlich wieder richtig Gelände zu fahren, starten wir von Patras also gestern in unser nächstes Abenteuer. Aufgrund unseres Zeitplanes lassen wir aber die untere Schleife des ACTs aus und fahren direkt nach Norden. Nach einer schönen Straßenetappe und einem Stop beim Lidl, um unsere Vorräte aufzufüllen, ging es ins Gelände. Der Track war sehr einsteigerfreundlich. Schöne, breite Schotterstraßen, die in Serpentinen den Berg hoch fuhren. Wir wurden also schnell mit einem sehr schönen Ausblick belohnt. Weil es die vorherigen Tage wenig geregnet hat war auch alles trocken und Dominik kam gut klar. In einer der engen Kurven musste er aber stehen bleiben und ich konnte hinter ihm leider nicht stoppen. Ich habe also versucht an ihm vorbei zu fahren und bin dann mit meinem Koffer gegen seinen Koffer gestoßen. Der „Test“ zeigt, der Alukoffer haut den Vario Plastikkoffer einfach direkt vom Motorrad. Dominik hat davon auf dem Motorrad kaum etwas gemerkt. Bei diesem kleinen Crash ist leider eine Aufnahme des Koffers gebrochen. Nichts was sich mit einem Spanngurt nicht provisorisch reparieren lässt. Gegen Mittag haben wir die Aufnahme dann nochmal mit Sekundenkleber verstärkt. Beim nächsten Baumarkt holen wir dann Zweikomponentenkleber. Das sollte dann stabiler sein als das Original.

Nachdem wir wieder auf festen Asphalt gestoßen sind fuhren wir gegen 16:30 an einem Staudamm vorbei, wo wir uns hinter einem Hügel direkt am Stausee niederließen. Zuerst bei leichtem Regen das kleine Tarp aufgebaut und dann im Anschluss die Zelte. Der ursprüngliche Plan war, am Lagerfeuer Stockbrot zu essen. Allerdings war alles nass und wir haben den gekauften Teig dann einfach mit Öl in die Pfanne auf den Gaskocher geschmissen. Und überraschenderweise hat das sehr gut funktioniert und war mega lecker. Der Teig wurde quasi fritiert und mit Feta, Oliven und getrockneten Tomaten war das einfach der Hammer.

Heute morgen sind wir dann gegen 11 Uhr aufgebrochen und nach 40 km sehr schöner, kurviger Straße wieder ins Gelände gefahren. Im Anschluss war der Weg schon nicht ganz ohne. Etwas matschiger Boden und ein paar Pfützen konnten uns aber nicht aufhalten. Nach einer Weile wurde der Weg wieder steiniger. Die Steinbrocken wurden nach und nach größer bis wir uns in einem Flussbett wiederfanden. Motorräder abgestellt und erstmal geschaut wie tief der Fluss ist. Sehr große Steine im Wasser gaben den wohl einzigen Weg vor und dort war das Wasser gerade so tief, dass es von oben in die Stiefel läuft. Naja egal, was nass wird kann man ja irgendwann auch wieder trocknen. Also einer auf dem Motorrad und die anderen neben her. So hat es auch ganz gut funktioniert und wir haben alle drei Motorräder auf die andere Seite bekommen. Im Anschluss haben wir unsere Schuhe ausgekippt und eine kurze Pause eingelegt. Leider hat es dann angefangen zu regnen, so richtig zu regnen. Schnell bei Google Maps geschaut wo man das Lager aufbauen könnte. Wir sind ein Stück auf der Straße entlang gefahren und über einen schmalen Wanderweg wieder runter zum Fluss. Im strömenden Regen haben wir das große Tarp aufgebaut und dann erstmal abgewartet. Zwischendurch haben wir in einer Regenpause dann schnell die Zelte aufgestellt. Der ganze Stress und die Nässe sollte aber belohnt werden. Ohne Regen haben wir ein eiskaltes Bad im Bergfluss „genossen“ und im Anschluss Nudeln mit Pesto gegessen.

Am Abend verzogen sich die Wolken und wir haben noch ein schönes Lagerfeuer gemacht. Währenddessen wurde der letzte Schluck Ouzo vernichtet. Herrlich! Morgen fahren wir weiter den ACT und schauen mal wie weit wir kommen.