Es bestand die Überlegung noch einen Tag an dem etwas volleren Campingplatz zu bleiben, sich ein bisschen mit den anderen Leuten auszutauschen und das zugehörige Schwimmbad zu benutzen, welches bei 2 Tagen auf dem Campingplatz kostenlos ist. Wir haben uns dann doch dazu entschieden weiter zu fahren. Beim Bezahlen bereuten wir dies jedoch sofort… Auf Nachfrage hatten wir einen extra Preis für Benutzung des Schwimmbades bekommen, was uns jedoch nicht gesagt wurde, dass wir den Aufpreis zahlen müssen, egal ob wir das Schwimmbad wirklich genutzt haben oder nicht. Wir haben also nur minimal weniger bezahlt als für zwei Nächte, wo das Schwimmbad auch inklusive war, haben dieses nur gar nicht genutzt… ärgerlich. Egal. Später stellte sich das Weiterfahren aber doch als gute Entscheidung heraus.

Also los Richtung TET, der nur 10 km vom Platz entfernt lag. Und dort hat uns erneut Sand erwartet. Doch gestern waren wir nicht so kaputt und etwas besser auf den Sand eingestellt. So kamen wir ganz gut voran und gewöhnten uns immer mehr daran die schlingernden Motorräder zu kontrollieren. Als wir dann an tieferen Sand gerieten erinnerten wir uns an unser Gespräch vom Morgen mit den Besitzern des Unimogs aus Hannover und an das, was wir beim Endurotraining gelernt haben und ließen so mit meinem schönen Werkzeug den Reifendruck etwas ab. Exakt 1,5/1,6 bar bei der Tenere und 1,8/2 bar bei meiner BMW, geil. Wir konnten mit bestem Gewissen fahren, da sich in meinem Gepäck ein kleiner Kompressor befindet, mit dem wir die Reifen jeder Zeit wieder aufpumpen können. Als langsam die Kräfte schwanden, der Sand sehr tief und pulverig wurde und Jarek dann zu allem Übel noch unsere Essenstüte vom Motorrad verloren hat sank die Motivation doch ganz schön rapide. Also den mittlerweile echt beschissenen Weg zurück und unser Essen suchen, da auch nicht klar war ob wir noch an einem Supermarkt vorbeikommen und morgen Sonntag ist. Mittlerweile waren wir ganz schön platt, so ließ auch der ein oder andere Fahrfehler nicht lange auf sich warten und ich lag im Sand.

Aber nichts passiert. Irgendwann dann das Essen gefunden und auf direktem Weg raus aus dem Gelände. Bei der Straße dann schnell Reifen wieder aufpumpen, um direkt zum nächsten Zeltplatz fahren zu können. Doch was mussten wir da feststellen, unsere Bordsteckdosen sind jeweils bei um die 60-70 W abgeriegelt, mein Kompressor zieht jedoch 120 W. Ich habe zwar noch eine Powerbank dabei, die ohne Probleme 200 W liefert, die lag aber ganz unten im Koffer. Zum Glück war keine 300 m von da wo wir aus dem Gelände kamen eine Tankstelle. Dort schnell nen Kompressor bekommen und aufgepumpt. Doch laut Manometer ging nicht viel Luft in die Reifen, komisch. Meine BMW zeigte mir auch schnell an, dass wir ungefähr 0,5 bar zu wenig drauf hatten. Aber egal für die paar Kilometer zum Zeltplatz hat es gereicht. Dort habe ich dann mit meinem Kompressor den richtigen Druck auf die Reifen gepackt.Unterwegs noch schnell etwas am Straßenrand gegessen, irgendwo in einem heruntergekommenen Dorf, bei einem Laden wo um die 20 Österreicher saßen, Bier tranken und speisten. Essen war gut und die Bedienung konnte sogar ebenfalls Deutsch.

Der Campingplatz, welcher wieder etwas abgelegen ist wird von einem deutschen Paar, ursprünglich aus Düsseldorf, betrieben. Dort stand bereits ein Wohnmobil, der Platz hatte jedoch eigentlich noch zu. Aus Mitleid durften wir trotzdem eine Nacht bleiben. Der Pool war zum Glück frisch gereinigt und hatte einen Tag zuvor frisches Wasser bekommen. Schnell Zelte aufgebaut und dann in den 17 °C warmen Pool. War sehr erfrischend, aber nach längerer Zeit auch bisschen kalt. So warm ist es dann doch noch nicht. Im Laufe der nächsten Stunden kamen tatsächlich noch zwei weitere Wohnmobile, verrückt, da an den anderen Tagen wohl keine Person da war. Abends gab es dann noch ein schönes Lagerfeuer mit ein paar Geschichten. Ein älteres Paar stellte sich als wirkliche sehr sehr nett heraus. Sie haben über Jahre wirklich viele Orte unserer geplanten Route gesehen und konnten uns noch einige Tipps zu Zeltplätzen und Sehenswürdigkeiten, die wir nicht auslassen sollten, geben. Die Nacht war gut, auch wenn es zwischenzeitlich noch etwas frisch ist.

Auch wenn wir eigentlich noch einen Erholungstag machen wollten sind wir weitergefahren, da wir Wolfgang und Uli (den Besitzern) nicht zur Last fallen wollten, wo noch eigentlich geschlossen ist. Wir legten ein paar Kilometer über Straßen zurück, damit wir endlich aus den Gebieten mit dem sandigen Boden kommen. Über eine kleine Fähre trafen wir dann langsam wieder auf den TET. Dieser bestand aus schönen Waldwegen und teils sehr tiefen Graswiesen mit Brennnesseln, wo wahrscheinlich sonst kein Weg mehr gewesen wäre. Dann zur Unterkunft wo uns ein wirklich großes Apartment zum Ausruhen einlädt. Morgen soll es einen Tag gewittern und viel regnen, weshalb wir erst übermorgen weiterfahren. Dann geht es nach Rumänien…