Malte`s BMW R 1250 GSA

Alles rund um den Umbau von Malte`s GS 

Zu Beginn stellt sich die Frage: „Welches Motorrad verwendet man für eine halbjährige Reise?“ Ich würde sagen ein Motorrad, was zuverlässig ist, genügend Komfort und doch die Möglichkeit zum Offroadfahren bietet. Aufgrund meiner motorisierten Vorgeschichte fiel meine Wahl schnell auf eine BMW GS, nur welche? Eine Luftgekühlte 1150er oder 1200er, vielleicht doch lieber ein neueres Modell mit einem wassergekühlten Motor? Auf neuste Technik setzen oder Geld sparen und lang erprobte Varianten bevorzugen? Nach langem hin und her überlegen, siegte dann doch die Faszination für Elektrik und die Wahl fiel auf die neuere 1250er GS Adventure. So durchforstete ich das Internet nach günstigen Angeboten und wurde im August 2021 mitten in der Klausurenphase fündig. Bis Mitte September musste ich mich dann jedoch noch gedulden, bis ich die Maschine endlich abholen konnte.

Zur Maschine selbst: Es handelt sich um eine Reiseenduro mit einem 1250 ccm großen Boxermotor, der 136 PS leistet. Über den Kardanantrieb schiebt mich der niedertourige Motor entspannt von Ziel zu Ziel. Auch sonst hat das Motorrad einiges zu bieten. Neben einem TFT Display, welches einem alle Fahrdaten anzeigen kann und eine Bedienung vom Handy zum Telefonieren oder Musik hören ermöglicht, sind Reifendrucksensoren, ein SOS System, ein elektrisch einstellbares Fahrwerk, Heizgriffe, ein Navi und Kofferhalter verbaut. Beim Kauf waren das original Navi von BMW und die Alukoffer enthalten. Dazu gab es obendrauf einen original Tankrucksack. Elektronische Assistenzsysteme bieten unterschiedliche Fahrmodi, die das Verhalten von Teilintegral-ABS, Fahrwerk, Gasannahme und Antischlupfregelung auf Regen, Straßen, Gelände und sportliches Fahren anpassen. Baut man trotz aller Helferlein mal einen Unfall, verständigt das Motorrad automatisch BMW, welche dann Kontakt aufnehmen und im Notfall einen Rettungswagen zur aktuellen Position schicken.

So sieht also die Ausgangssituation aus. Für mich ist die Maschine in diesem Zustand allerdings noch nicht startklar für eine so lange Tour mit großen Offroadanteil und viel Zeit beim Zelten in der Wildnis. Es müssen also noch Anpassungen am Gepäck, dem Schutz des Motorrads und Erweiterungen zur Erhöhung des Komforts vorgenommen werden.

Gepäck: Es wird schnell klar, dass Zelt, Isomatte, Klamotten und was man nicht noch so alles braucht nicht alleine in ein Paar Alukoffer passt. Also müssen noch weitere Taschen und Möglichkeiten gesucht werden. Hier kommt die Koffererweiterung von BMW zum Einsatz. Diese besteht aus einem Aluminiumring samt Dichtungen und einem weiteren Paar Schließsystemen, welcher zwischen Koffer und Deckel gesetzt wird. Die sonst 44 l und 38 l großen Koffer werden so jeweils um 13,5 l erweitert. Ich habe mich für diese entschieden, da der abschließbare Stauraum auf diese Weise schnell erweitert wird. In Innentaschen werden dort Klamotten und Schlafsachen aufbewahrt. Zur elektrischen Versorgung aller Geräte auch abseits jeglicher Steckdosen habe ich eine Box in die Koffererweiterung gebaut, welche 3 USB-A und einen 65 W USB-C Anschluss bietet. Diese wird über einen wasserdichten Stecker mit einem Kabel verbunden, welches ich an die bereits vorhandene Bordsteckdose in der Front angeschlossen habe. Diese schaltet sich automatisch ab, sobald die Batteriespannung zu niedrig wird und ist über die Zündung geschaltet. So lassen sich Laptop, GoPro Akkus, Handy oder Powerbank sicher im Koffer laden.

Das Zelt wird in einer Gepäckrolle auf dem Soziussitz transportiert. In dieser Rolle soll sich auch nur das Zelt, samt Boden und Tarp befinden, damit falls man mal im Regen sein Lager aufschlagen muss, kein Koffer geöffnet werden muss bevor das Zelt steht und so andere Klamotten… nass werden könnten. Essen und Geschirr werden in einer weiteren Tasche am Heck aufbewahrt. Für Kleinteile wie Brillen oder meine Trinkblase muss der Tankrucksack herhalten, den ich allerdings auch gerne Zuhause lassen würde, da er die Bewegung vorne am Motorrad, ebenso wie den Zugang zum Tank einschränkt. Ebenso ist ein Tankrucksack schnell geklaut. Um ein angenehmes Kochen und Essen auf dem Campingplatz zu ermöglichen, wird ein Tisch gebaut, der aus einer Aluplatte besteht, welche zwischen die beiden Koffer gehakt wird. Wasservorräte können an Kofferracks in Kanistern hinten an den Koffern befestigt werden.

Schutz: Bewegt man die GS ab und an auch im Gelände, fallen einem unterschiedliche Probleme auf. Liegt die Maschine auf der Seite und der Untergrund ist nicht eben, können Steine, Sand oder andere Materialien durch die Öffnung zwischen dem originalen Sturzbügel den Zylinder beschädigen. Mit der Hilfe von Thomas von Bikes Peak konnte ich dieses Problem schnell aus der Welt schaffen. Er stellte mir die Outback Motortek Sturzbügel für meine Maschine zur Verfügung. Diese haben eine Platte, welche den Motor vor Schäden schützt und sind deutlich stabiler als die originalen. Da gerade mit Stollenreifen einige Steinchen und Dreck gegen die vordere Motorabdeckung fliegen, habe ich mich entschlossen einen Motorschutz aus Hartkunststoff von Wunderlich zu verbauen. Abdeckungen am hinteren Bremsflüssigkeitsbehälter und der Bremszange schützen diese Teile vor Schäden durch Äste und so weiter. Um die Hebel am Lenker im Falle eines Sturzes zu schützen ist es nötig andere Griffschützer zu montieren. Standardmäßig sind sehr weiche Kunststoffteile verbaut, welche schnell durchbiegen. Diese habe ich also möglichst flink abmontiert und durch stabilere mit Metallrahmen ersetzt.

Komfort: Gerade auf langen Strecken ist doch nichts wichtiger als entspannt von A nach B zu kommen. Fährt man über mehrere Wochen mit dem Motorrad durch die Gegend können Rücken oder Nackenschmerzen schnell zu einem wirklichen Problem werden. Also habe ich die Scheibe meiner BMW durch einen Spoiler erweitert, dieser Schütz meinen Kopf vor Verwirbelungen, die bei der Fahrt einerseits sehr laut werden können, andererseits aber auch den Nacken belasten. So kann ich noch angenehmer lange Strecken zurücklegen. Im Gelände hingegen werden wir uns größtenteils im Stehen befinden. Bleibt der Lenker in der Ausgangsposition, ist dies für Handgelenke und Rücken super unangenehm. Außerdem lassen sich Kupplungs- und Bremshebel nicht anständig bedienen. Wie lässt sich dieses Problem beheben? Eine Lenkererhöhung könnte Abhilfe verschaffen, verändert jedoch auch die bereits sehr angenehme Lenkerposition im Sitzen. Im Endurotraining wurde uns empfohlen den Lenker nach oben zu drehen, wodurch die Griffe und Hebel in einen guten Winkel verstellt werden und alles näher an den stehenden Körper rückt. Nur auf Straßenetappen ist diese Lösung wieder unangenehmen. Also jedes Mal die Lenkerschrauben lösen und den Lenker verstellen, wenn man zwischen Straße und Gelände wechselt? Nein! Lenkerschnellverschlüsse mussten her. Mit Markierungen am Lenker lässt sich dieser schnell in die richtige Position für jede Situation bringen. Gut, beim Fahren ist also jetzt soweit alles top, aber was ist, wenn ich das Motorrad auf nicht befestigtem Untergrund abstellen möchte. Bei einem Gewicht von 267 kg ohne Gepäck versinkt der Seitenständer schnell in Sand, Matsch oder Wiesen. Daher habe ich mich entschieden noch eine Verbreiterung an meinen Seitenständer anzubringen, welche die Auflagefläche hervorragend vergrößert.

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